Kalkofen

In dem Sögtroper Kalkofen wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts Kalk gebrannt. Das kegelförmige, aus Bruchsteinen in sich tragende, gewölbeartige Bauwerk ist durch einen kleinen Eingang zu betreten. Das Kalkgestein wurde aus den naheliegenden Steinbrüchen in der Nähe des Hennesees und später aus dem Lenne- und Frettertal herbeigeschafft. Holzscheite und überwiegend Kleinholz wurden als Brandmaterial in der Mitte des Ofens aufgestellt und die rohen Kalkbrocken in dem Hangofen in sich tragend dem Gewölbe entsprechend aufgestapelt. In der Mitte, gegenüber dem Eingangsbereich, verblieb die Heizöffnung. Die Bandgefahr im Hochsommer war groß, aber da in der Nähe ein Bach floss, war das Anlegen eines kleinen Feuerlöschteiches nicht erforderlich. Die Prozedur des Kalkbrennens dauerte ca. drei Tage und drei Nächte. Im täglichen Wechsel mussten jeweils zwei Heizer Ofenwache halten. Das Feuer wurde durch ständiges Nachlegen in Gang gehalten. Die Heizer litten häufig durch die austretenden Gase, unter Nasenbluten und Augenreizungen. Nach Erkalten des gebrannten Kalkes erfolgte die Abfuhr des Materials auf einem Kastenwagen auf die Felder zur Düngung. Es wurde erzählt, dass einige Wandergesellen und „Spätheimkehrer“ häufig Unterschlupf in der noch warmen Erdhöhle fanden. 

Nachdem der Kalkofen nicht mehr genutzt wurde, diente er als Lagerraum für Viehfutter und im Krieg als Schutzraum vor feindlichen Fliegerangriffen. Das Kopfstück des Kalkofens wurde von einer Panzergranate getroffen und stark beschädigt. 

Er verfiel im Laufe der Jahre und wurde nach über 100 Jahren durch den Eigentümer Manfred Mester im Frühjahr 2014 wieder mühevoll restauriert.